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Der unkontrollierte Wildwuchs der Windindustrie in unserem Land |
Von Thomas B. am 29.01.2025, aktualisiert am 31.01.2025
Was wir bald verlieren werden
Westlich der Mecklenburger Seenplatte, zwischen den Städten Plau am See, Lübz, Goldberg und Karow und zwischen den Naturschutzgebieten Nossentiner/Schwinzer Heide <https://www.naturpark-nossentiner-schwinzer-heide.de> und Alte Elde bei Kuppentin <https://www.stun-mv.de/stiftungsflaechen/nsg-alte-elde-bei-kuppentin> entsteht ein ganzer Teppich neuer Windindustriegebiete. Neben Windparks, die Gegenstand der Regionalplanung sind, schießen aufgrund der seit 2023 gegebenen Gesetzeslage neue, ungeeignete Projektgebiete wie Pilze aus dem Boden.
Quintessenz dieser Gesetze ist, daß jeder Grundbesitzer auf seinem Land bauen kann, was er will, solange die Anlagen nicht näher als 1 Kilometer zur nächsten Ortschaft stehen. Man kann sich ausmalen, was das bei einem Windrad von 260 Meter Nabenhöhe bedeutet. Es gibt tatsächlich kaum noch Einschränkungen. Unheilige Allianzen aus Betreibergesellschaften in der Hand internationalen Kapitals und Grundbesitzern, die hoffen, in ihrem Leben niemals wieder Landwirtschaft treiben zu müssen, planen auf Teufel-komm-raus.
Das ist überall in Deutschland so, nicht nur in dem kleinen Gebiet, von dem wir hier sprechen. Wir Bürger müssen dieser fatalen Entwicklung aber lokal und regional etwas entgegensetzen und unsere vitalen Interessen wie auch die Interessen der uns umgebenden Natur- und Kulturlandschaft verteidigen. Was letztere betrifft, ist unsere kleine Region etwas Besonderes. Viele Vogelarten haben hier zwischen Seen und Waldgebieten ihre Brut-, Futter-, Sammlungs- und Durchzugsgebiete.
Darunter sind:
Viele von diesen sind in ihrem Fortbestand bedroht und daher eigentlich besonders geschützt, weil ihre Lebensräume schon in den vergangenen Jahrzehnten immer enger geworden sind und die Normierung der Kulturlandschaft ihnen vielerorts ihre Ernährungsmöglichkeiten genommen hat. Den Durchzug durch ein Gebiet mit bis zu 400 Meter hoch ausladenden Rotoren werden die meisten Tiere nicht überleben. Dazu kommen noch andere fliegende Arten, ebenfalls streng geschützt: die Fledermäuse. Die Wucht der Druckwellen der Rotoren zerreißt sie buchstäblich innerlich, selbst wenn sie nicht in die Nähe der Anlagen kommen.
Wir wollen hier etwas von dem sammeln und dokumentieren, was wir wahrscheinlich in einigen Jahren nicht mehr zu sehen bekommen werden. Das soll eine Mahnung an Sie werden, nicht zu denken, daß es schon nicht so schlimm werden wird und daß man ohnehin nichts tun kann. Und wir nutzen diese gesammelten Bild- und Videoaufnahmen, um den für Umwelt- und Landschaftsschutz verantwortlichen Landesbehörden den dringenden Handlungsbedarf zu beweisen. Es dürfen keine Baugenehmigungen für diesen Wildwuchs erteilt werden.
Wir können durchaus etwas tun. Die Regionalpresse hat bereits über den Widerstand aus der Bevölkerung berichtet: "Windräder-Skyline vor der Haustür bringt Anwohner auf Barrikaden" <https://www.nordkurier.de/regional/parchim/windraeder-vor-der-haustuer-bringen-anwohner-auf-barrikaden-3269630>. Kürzlich hat sich die regionale Bürgerinitiative "Rückenwind" gegründet.
Windpark Weisin - Gefährdung geschützter Arten |
Von Thomas B. am 01.01.2025, aktualisiert am 31.01.2025
Dieser Beitrag ist über folgenden Link erreichbar: https://www.vogelschredder.de
Die Bilder und Videos sind komplett in Verzeichnissen hier geordnet abgelegt: https://www.vogelschredder.de/content/ga-ww.
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Wir bewohnen seit 2017 eine Hofstelle im Außenbereich von Gallin bei Lübz, in Minimalentfernung von 800 Metern zum geplanten Windpark Weisin.
Die Acker- und Wiesenflächen ringsherum sind regelmäßig Aufenthalts- und Rastflächen für verschiedene geschützte Vogel- und andere Tierarten, insbesondere in Richtung und auf der Fläche des geplanten Windparks.
Die geplanten Windkraftanlagen werden in den Bogen, den das Naturschutzgebiet Alte Elde bei Kuppentin <https://www.stun-mv.de/stiftungsflaechen/nsg-alte-elde-bei-kuppentin> mit der Elde bei Weisin macht, eingebettet sein (rote Markierung). Das ganze Gebiet ist artenreich. Einen Teil dessen, was hier durch die Lüfte fliegt, können wir tagtäglich beobachten und werden ihn hier aufzeigen.
Wir haben in der Vergangenheit (seit 2019) unregelmäßig Bilder und Videos der Tiere aufgenommen, zum Teil auch mit Überwachungskameras auf unserer Hofstelle.
Hinweise zur Benutzung:
Bei Fragen schreiben Sie uns bitte eine Nachricht mit diesem Formular </contact.html>.
Wir sind jederzeit dankbar für Fach- und Sachhinweise.
Die gezeigten Arten sind durch Windenergieanlagen gefährdet, die hier in nächster Nähe entstehen sollen. Durch den Eingriff in ihre Flugrouten beziehungsweise durch die Schallemissionen könnten sie hier nicht überleben.
Blick von unserer Hofstelle auf das umgebende Feld, wo sich im Herbst regelmäßig Zugvögel sammeln. Meist sind es Kraniche und Wildgänse wie hier in den Aufnahmen vom 13.-16.11.2023. Die Vögel sammeln sich großflächig auf den Acker und Wiesenflächen des Areals, einschließlich des unmittelbaren Teils, der mit Windrädern bebaut werden soll. Sie sammeln sich über mehrere Tage und fliegen häufig auf und umher, bevor sie die Gegend verlassen.
Kraniche finden sich in Gruppen oder einzeln sehr häufig das ganze Jahr über auf den umliegenden Feldern ein, die, die sich um Bleiben entschieden haben, auch in der Winterzeit.
Wir hatten 2023 zur Abflugzeit auch eine Sammlung von Schwänen in sehr großer Zahl, haben davon aber leider keine Aufnahme gemacht.
Die Baumreihe, die in den Videos hinter dem Feld zu sehen ist, zieht sich entlang des Wassergrabens. Direkt hinter der Baumreihe soll der Weisiner Windpark gebaut werden.
Wir haben hier drei Videos ausgewählt, die die Flugbewegungen großer Schwärme zeigen und die Arten anhand des Flugbildes und der Rufe identifizierbar machen. Die Videos sind im HD-Format mit gutem Ton und sollten zur Ansicht auf einen PC heruntergeladen werden (Rechtsklick auf die Links):
Blick von unserer Hofstelle auf das umgebende Feld während der Getreideernte. Wir sehen Fischadler, Rotmilane und weitere Arten, die wir selbst nicht identifizieren können, auf Beutefang. Aufnahmedatum ist der 8.7.2023.
Fischadler und Rotmilane, vermutlich auch Bussarde, haben ihre Nistplätze in naher Umgebung und sind sehr häufig, beinahe täglich, hier zu beobachten. Ein Fischadlerhorst befindet sich unmittelbar in dem Bereich, der mit Windrädern bebaut werden soll.
Die Baumreihe, die in den Videos hinter dem Feld zu sehen ist, zieht sich entlang des Wassergrabens. Direkt hinter der Baumreihe soll der Weisiner Windpark gebaut werden.
Wir haben hier acht Bilder ausgewählt, nach denen möglicherweise die Arten (außer Fischadler und Rotmilan, die wir selbst ausmachen konnten) identifiziert werden können. Die Bilder können mit Linksklick direkt im Browser angezeigt oder durch Rechtsklick zur Ansicht auf einen PC heruntergeladen werden:
Diese Aufnahmen sind uns im Juni 2023 gelungen. Nachts rufen Waldohreulen. Die Jungtiere lassen sich hier und in der Umgebung nieder. Man kann Rufe aus bis zu vier verschiedenen Richtungen bzw. Entfernungen ausmachen, das heißt, die Tiere sind vermutlich auch auf die banachbarte Hofstelle und umliegende Gehölze verteilt.
Herr Schippan erläuterte uns dazu: »Bei den Rufen handelt es sich ganz klar um Bettelrufe junger Waldohreulen! Diese flüggen Jungvögel verteilen sich im Gelände und machen durch ihre Laute auf ihren jeweiligen Standort aufmerksam. Somit sind sie für ihre Elternvögel auffindbar, um sie noch einige Zeit mit Nahrung zu versorgen. Das kann sich noch einige Wochen hinziehen, bis die Jungvögel dann selbstständig Beute machen können und sich eigene, neue Reviere suchen müssen.«
Wir haben aus einer 4 Stunden langen Audioaufnahme der Rufe einige Abschnitte ausgewählt. Die Videos zeigen Aufnahmen einer Wildkamera von den Jungvögeln, die sich im Bereich unserer Hofstelle niederlassen. Auf einer Aufnahme einer Überwachungskamera sind zwei der Jungvögel zu sehen, wie sie sich kurz auf dem Boden niederlassen:
Aufnahmen mit Überwachungskameras von Eulen auf unserer Hofstelle aus den Jahren 2019 bis 2024.
Manchmal sind zwei Exemplare gleichzeitig auf einer Aufnahme zu sehen. Die Eulen kommen zu jeder Jahreszeit gelegentlich und sind dann jeweils einige Nächte hintereinander hier aktiv.
Wir haben hier neun Videos ausgewählt. Die Beleuchtung ist Infrarotlicht und für das menschliche Auge nicht zu sehen. Die Videos sind im HD-Format und sollten zur Ansicht auf einen PC heruntergeladen werden (Rechtsklick auf die Links):
In unserer Gegend sind Turmfalken ansässig. Im August 2023 sind uns zufällige Aufnahmen eines Turmfalkenpaares mit einer Überwachungskamera gelungen.
Wir haben sechs Einzelbilder ausgewählt. Da es sich um Tagaufnahmen handelt, ist die Qualität sehr gut. Die Bilder können mit Linksklick direkt im Browser angezeigt oder durch Rechtsklick zur Ansicht auf einen PC heruntergeladen werden:
Außer von Vögeln haben wir auch Aufnahmen mit Überwachungskameras von Fledermäusen auf unserer Hofstelle. Teilweise sind drei oder vier Exemplare gleichzeitig auf einer Aufnahme zu sehen. Da sie um das ganze Haus herum jagen, dürfte ihre Gesamtzahl um einiges höher sein.
Die Fledermäuse kommen, sofern sie hier Insekten finden, täglich mit Einbruch der Dämmerung. Schlafplätze konnten wir auf unserer Hofstelle noch nicht ausmachen. Möglicherweise kommen sie von einem anderen Aufenthaltsort hierher zur nächtlichen Jagd.
Da die Überwachungskameras so eingestellt sind, daß sie nur 4 Bilder pro Sekunde aufzeichnen, sind die schnellfliegenden Tiere nicht sehr deutlich dargestellt. Man kann aber ihre Anzahl am Aufnahmeort erkennen. In einem der Videos ist allerdings sogar zu erkennen, wie eine Fledermaus eine Beute fängt. Die Beleuchtung ist Infrarotlicht und für das menschliche Auge nicht zu sehen. Die Videos sind im HD-Format und sollten zur Ansicht auf einen PC heruntergeladen werden (Rechtsklick auf die Links):